für die revolution

wir sagen: die schweine haben petra und georg ermordet!
daß sie täglich unzählige menschen morden, daß sie auch uns morden, davon sprechen wir nicht.
wir sagen: die schweine haben kunzelmann, irene und ingrid, horst, fritz und viele von uns eingesperrt.
daß sie täglich unendlich viele genossen und menschen einsperren, daß sie auch uns einsperren, davon sprechen wir nicht.
wir sagen: die schweine haben viele menschen in irrenhäuser verschleppt, daß auch wir in ein irrenhaus verschleppt wurden, davon sprechen wir nicht.
wir sagen: die schweine machen viele leute krank, daß sie auch uns krank gemacht haben, davon sprechen wir nicht.
wir sagen nicht: diese ganze gesellschaft beruht auf mord, i s t ein gefängniss, i s t irrenhaus, produziert krankheit.
wir sagen nicht: wir sind ein teil dessen, was mordet, krank macht, daß wir es n o c h sind.
wenn wir über die verbrechen der schweine reden, über mord, knast, krankheit, dann reden wir über den mord in vietnam und loas, den hunger in lateinamerika, über die gefängnisse in griechenland, spanien und der türkei, dann sprechen wir über krankheit in indien. leid, not, ist immer anderswo, nicht hier, nicht in uns. wir sind nicht betroffen, höchstens die "ausgesperrten arbeiter".
wir sind nicht petra oder georg!
wir sind nicht kunzelmann und irene!
wir sind nicht in den irrenanstalten!
wir sind nicht kriminell!
wir haben die spaltung, die die schweine haben wollen, akzeptiert,
wir haben sie verinnerlicht, wir unterscheiden uns von anderen.
wir sagen: wir müssen die revolution machen für die arbeiter, für die heimkinder, für die typen im knast, für andere, die anderen, daß sind die unterdrückten, sind die "opfer des kapitalismus". - auch das wollen die schweine! worvor s i e, die schweine, angst haben, daß die menschen anf a n g e n die revolution zu machen, die sie machen müssen, um zu leben, um menschen zu sein und keine sklaven!
daß wir alle aufhören, unseren haß gegen uns selbst zu richten, und ihn stattdessen gegen den feind richten, daß w i r damit anfangen.
wir wissen doch: wenn die schweine menschen auffordern, andere menschen, ulrike, gudrun, andreas und viele andere, zu jagen, zu morden
dann heißt das: wir sollen in uns morden, was freiheit verlangt, was nach befreiung drängt.
oder: wir sollen den schweinen die arbeit abnehmen, oder: jeder soll sein eigener polizist sein, jeder sein eigener wärter!
wir müssen davon ausgehen:
wir sind kaputt, vollkommen kaputt, nicht irgendwelche andere - die auch!! wir können nicht lieben, wir können nicht solidarisch sein. wir haben angst. wir geben die uns zugefügte unterdrückung weiter. wir flippen aus
wir haben keinen boden unter den füßen ...
wir sind gespalten: in kopf und hand. in sein und bewußtsein, in bedürfnis und verzicht ...
wir können uns und andere nur als ware sehen, als ware mit verschieden hohem tauschwert, nur so verhalten wir uns untereinander.
und außerdem sind wir selbst schuld, klar.

es lernen, einer wahrheit ins auge zu sehen:
wir haben nichts zu verlieren.
wir können nur "unser leben gewinnen - für die revolution".